UNSER EXISTENZGRUND
Der Mensch hat eine einzigartige Stellung und einen besonderen Wert vor Gott. Gott erschuf den Menschen in Bester Gestalt und verschenkte ihm unzählige Gaben. Alles was es auf der Welt gibt, stellte ER zum Dienst des Menschen. ER erschuf den Menschen als seinen Stellvertreter auf der Welt. Der Erhabene Gott hat den Menschen, auf dem ER großen Wert legte, gewiss nicht ohne Zweck und ohne Abrechnung erschaffen. Diesbezüglich verkündet Gott uns wie folgt: „Ich habe die Dschinn und die Menschen nur erschaffen, damit sie Mich anbeten“.[1] Demgemäß ist unser Existenzgrund Gott zu erkennen und allein IHN anzubeten. Wir sollen im Wesentlichen unser Existenzgrund bestens wahrnehmen, und uns danach orientieren.
Sehr verehrte Muslime!
Die Anbetung Gottes und dies als unser Existenzgrund zu erkennen bedeutet, sich Gott ergeben, und seine Gebote und Verbote zu achten. Die innerliche Zuwendung zu Gott heißt, mit aufrichtiger Absicht für sein Wohlgefallen gute Taten zu verrichten, und den Glauben in gute Verhaltensweisen und Worte umzusetzen. Die Anbetung ist ein Zeichen der Gottesdienerschaft, das das ganze Leben umfasst. Die Gottesdienste umfassen bestimmte Voraussetzungen, auch besondere Pflichten, die zu bestimmten Zeiten erfolgen sollen und jede Art von guter Rede und gutem Verhalten, die zum Wohlgefallen Gottes führen. Demzufolge sind die Anbetungen Gottes, wie das Gebet, das Fasten, die Pilgerfahrt, die Sozialabgabe (zekat) und andere Gottesdienste, Pflichten, die unbedingt erfüllt werden sollen. Auch folgende Handlungen gehören zu den Gottesdiensten:
-Erfüllung der Verantwortungen und Aufgaben vornehmlich gegenüber Eltern und Mitgliedern der Familie, gegenüber den Freunden, Nachbarn und Verwandten
-materielle und seelische Unterstützung der kranken und alten Menschen, der Bedürftigen, und der Behinderten,
-Achtung auf seelische und körperliche Reinheit und die Schutz der Umwelt,
-Erziehung unserer Kinder nach kulturellen und religiösen Werten
-Negatives aus der Gesellschaft zu entfernen
-den Menschen frohe Botschaften zu vermitteln, sie freundlich zu behandeln und zu begrüßen
-die Notwendigkeit der Brüderlichkeit zu erfüllen
-unsere Arbeit und unsere Aufgaben auf die beste Art und Weise zu erfüllen
-einen rechtmäßigen Verdienst, durch rechtmäßige Wege zu erhalten und auf rechtmäßiger Weise auszugeben
-sich nach den Anweisungen unserer Religion zum Thema „rechtmäßiges Handeln“ zu halten
-sich vor allem vor Verbotenen und Sünden fernzuhalten
All dies gehört zu den Gottesdiensten.
Sehr verehrte Geschwister!
Der Erhabene Gott erschuf uns und stellte uns auf die Probe, um zu prüfen ob wir uns an SEIN Gebot, „nur allein IHN anzubeten“, halten werden.
Solange wir auf dieser Welt, in der wir auf die Probe gestellt wurden, nach unserem Existenzgrund leben, erreichen wir die Glückseligkeit sowohl auf dieser Welt als auch im Jenseits. Das Wichtigste ist, dass wir dadurch Gottes Wohlgefallen erlangen. Die größte Belohnung für einen Mensch, ist gewiss Gottes Wohlgefallen zu erlangen.
Derjenige, der entweder seinen Existenzgrund vergessen hat, oder von diesem Ziel entfernt ist, wendet sich die größte Ungerechtigkeit an. Denn es ist nicht möglich, dass jemand, der sich nicht nach seinem Existenzgrund orientiert, sein Leben in Ruhe und Glückseligkeit führt.
[1] Zariyat (Die Treibenden), 56.